Warum ist die Digitalisierung der Personalabteilung wichtig?

Dez.,2024

Die Digi­ta­li­sie­rung ver­än­dert nicht nur die Art und Wei­se, wie Unter­neh­men Pro­duk­te und Dienst­leis­tun­gen anbie­ten, son­dern auch, wie inter­ne Pro­zes­se orga­ni­siert und ver­wal­tet wer­den. Ein beson­ders rele­van­ter Bereich für die Digi­ta­li­sie­rung ist die Per­so­nal­ab­tei­lung. In den letz­ten Jah­ren hat sich das Per­so­nal­ma­nage­ment stark gewan­delt, und digi­ta­le Tech­no­lo­gien haben dabei eine zen­tra­le Rol­le gespielt. Die Digi­ta­li­sie­rung der Per­so­nal­ab­tei­lung ist nicht nur eine tech­ni­sche Not­wen­dig­keit, son­dern auch ein stra­te­gi­scher Schritt, um die Effi­zi­enz, Trans­pa­renz und Fle­xi­bi­li­tät in der Per­so­nal­ar­beit zu stei­gern. Die­ser Arti­kel unter­sucht die Grün­de, war­um die Digi­ta­li­sie­rung der Per­so­nal­ab­tei­lung von ent­schei­den­der Bedeu­tung ist, und beleuch­tet die ver­schie­de­nen Vor­tei­le, die sie mit sich bringt.

1. Effizienzsteigerung durch Automatisierung

Die Auto­ma­ti­sie­rung von admi­nis­tra­ti­ven Auf­ga­ben ist einer der größ­ten Vor­tei­le der Digi­ta­li­sie­rung. Tra­di­tio­nell muss­ten Per­so­nal­ab­tei­lun­gen vie­le zeit­auf­wän­di­ge und repe­ti­ti­ve Auf­ga­ben manu­ell erle­di­gen, wie zum Bei­spiel die Ver­wal­tung von Bewer­bun­gen, die Durch­füh­rung von Lohn­ab­rech­nun­gen oder das Erstel­len von Arbeits­zeit­nach­wei­sen. Digi­ta­le Sys­te­me wie Human Resour­ce Manage­ment Sys­te­me (HRMS) ermög­li­chen es, die­se Pro­zes­se weit­ge­hend zu auto­ma­ti­sie­ren, was den Arbeits­auf­wand erheb­lich redu­ziert und den Per­so­nal­fach­leu­ten mehr Zeit für stra­te­gi­sche Auf­ga­ben gibt. Ein gutes Bei­spiel für die Effi­zi­enz­stei­ge­rung durch Digi­ta­li­sie­rung ist das Onboar­ding von neu­en Mit­ar­bei­tern. Anstatt papier­ba­sier­te For­mu­la­re aus­zu­fül­len und zu archi­vie­ren, kön­nen alle rele­van­ten Infor­ma­tio­nen digi­tal erfasst und ver­ar­bei­tet wer­den. Dies spart nicht nur Zeit, son­dern redu­ziert auch die Feh­ler­quo­te und sorgt für eine naht­lo­se Inte­gra­ti­on neu­er Mit­ar­bei­ter (Voss, 2018).

2. Datenbasierte Entscheidungsfindung

Die Digi­ta­li­sie­rung ermög­licht eine fun­dier­te und daten­ge­trie­be­ne Ent­schei­dungs­fin­dung. Durch die Inte­gra­ti­on von Daten aus ver­schie­de­nen Quel­len kön­nen Per­so­nal­ab­tei­lun­gen genaue­re Ana­ly­sen durch­füh­ren und bes­se­re Ent­schei­dun­gen tref­fen. Zum Bei­spiel kön­nen durch die Aus­wer­tung von Mit­ar­bei­ter­da­ten Trends zu Fluk­tua­tio­nen, Krank­heits­ra­ten oder Leis­tungs­mus­tern erkannt wer­den, die für das Unter­neh­men von stra­te­gi­scher Bedeu­tung sind. Soft­ware­lö­sun­gen bie­ten auch Mög­lich­kei­ten zur Erstel­lung von Dash­boards, die es den Per­so­nal­ver­ant­wort­li­chen ermög­li­chen, in Echt­zeit auf wich­ti­ge Kenn­zah­len zuzu­grei­fen. Dadurch kön­nen früh­zei­tig Maß­nah­men ergrif­fen wer­den, um Pro­ble­me zu lösen oder Chan­cen zu nut­zen. Dies führt nicht nur zu einer bes­se­ren Steue­rung des Per­so­nal­be­stands, son­dern auch zu einer bes­se­ren Mit­ar­bei­ter­bin­dung und ‑moti­va­ti­on (Bryn­jolfs­son & McA­fee, 2014).

3. Verbesserung der Mitarbeitererfahrung

Die Digi­ta­li­sie­rung trägt auch zur Ver­bes­se­rung der Mit­ar­bei­ter­erfah­rung bei. Digi­ta­le Self-Ser­vice-Por­ta­le und Apps ermög­li­chen es den Mit­ar­bei­tern, ihre eige­nen Daten zu ver­wal­ten, Urlaubs­an­trä­ge zu stel­len oder Infor­ma­tio­nen zu ihrer Gehalts­ab­rech­nung abzu­ru­fen, ohne dass sie die Per­so­nal­ab­tei­lung kon­tak­tie­ren müs­sen. Die­se Art der Auto­no­mie för­dert nicht nur die Zufrie­den­heit der Mit­ar­bei­ter, son­dern ent­las­tet auch die Per­so­nal­ab­tei­lung. Dar­über hin­aus kön­nen durch digi­ta­le Tools wie Online-Wei­ter­bil­dungs­platt­for­men oder vir­tu­el­le Kom­mu­ni­ka­ti­ons­mit­tel indi­vi­du­el­le Ent­wick­lungs­be­dürf­nis­se gezielt adres­siert wer­den, was zur För­de­rung von Kar­rie­re­chan­cen und Mit­ar­bei­ter­en­ga­ge­ment bei­trägt (Ber­sin, 2017).

4. Flexibilität und Skalierbarkeit

Digi­ta­le Sys­te­me bie­ten Per­so­nal­ab­tei­lun­gen mehr Fle­xi­bi­li­tät und Ska­lier­bar­keit. Wäh­rend ein tra­di­tio­nel­les Per­so­nal­ma­nage­ment­sys­tem mit der Zunah­me der Mit­ar­bei­ter­zah­len und der Unter­neh­mens­kom­ple­xi­tät oft an sei­ne Gren­zen stößt, ermög­li­chen digi­ta­le Lösun­gen eine pro­blem­lo­se Erwei­te­rung. Cloud-basier­te HR-Sys­te­me kön­nen jeder­zeit an neue Anfor­de­run­gen ange­passt wer­den, ohne dass umfang­rei­che Ände­run­gen an der Infra­struk­tur erfor­der­lich sind. Beson­ders in Zei­ten von glo­ba­len Kri­sen, wie der COVID-19-Pan­de­mie, wur­de die Not­wen­dig­keit einer fle­xi­blen Per­so­nal­or­ga­ni­sa­ti­on deut­lich. Die Mög­lich­keit, Arbeits­pro­zes­se digi­tal zu gestal­ten und von ver­schie­de­nen Stand­or­ten aus zu arbei­ten, hat es Unter­neh­men ermög­licht, auch in Kri­sen­zei­ten ihre Per­so­nal­ab­tei­lun­gen effek­tiv zu steu­ern (KPMG, 2020).

5. Rechtliche Sicherheit und Compliance

Ein wei­te­rer ent­schei­den­der Fak­tor für die Digi­ta­li­sie­rung der Per­so­nal­ab­tei­lung ist die Ver­bes­se­rung der recht­li­chen Sicher­heit und Com­pli­ance. Arbeits­recht­li­che Vor­schrif­ten und Daten­schutz­be­stim­mun­gen unter­lie­gen ste­ti­gen Ände­run­gen, und die Ein­hal­tung die­ser Vor­schrif­ten ist für Unter­neh­men von größ­ter Bedeu­tung. Digi­ta­le Sys­te­me bie­ten auto­ma­ti­sche Updates und die Mög­lich­keit, die Ein­hal­tung gesetz­li­cher Vor­schrif­ten zu über­wa­chen und nach­zu­ver­fol­gen. Ein Bei­spiel hier­für ist die digi­ta­le Spei­che­rung von Ver­trä­gen und Per­so­nal­ak­ten, die es erleich­tert, den Zugriff auf Doku­men­te zu steu­ern und die erfor­der­li­chen Auf­be­wah­rungs­fris­ten ein­zu­hal­ten. Dies redu­ziert das Risi­ko von recht­li­chen Aus­ein­an­der­set­zun­gen und Stra­fen, die durch Feh­ler in der Doku­men­ta­ti­on ent­ste­hen könn­ten (Har­ris, 2019).

6. Förderung der Innovationskraft

Die Digi­ta­li­sie­rung der Per­so­nal­ab­tei­lung för­dert auch die Inno­va­ti­ons­kraft des Unter­neh­mens. Durch die Ein­füh­rung moder­ner Tech­no­lo­gien wie künst­li­cher Intel­li­genz (KI), maschi­nel­lem Ler­nen und Pre­dic­ti­ve Ana­ly­tics kön­nen Per­so­nal­ab­tei­lun­gen nicht nur vor­han­de­ne Pro­zes­se opti­mie­ren, son­dern auch neue, inno­va­ti­ve Ansät­ze für die Rekru­tie­rung, Mit­ar­bei­ter­ent­wick­lung und ‑bin­dung ent­wi­ckeln. Bei­spiels­wei­se wird KI zuneh­mend im Rekru­tie­rungs­pro­zess ein­ge­setzt, um Bewer­bun­gen effi­zi­ent zu scan­nen und geeig­ne­te Kan­di­da­ten zu iden­ti­fi­zie­ren. Dies ermög­licht eine genaue­re Vor­auswahl und ver­rin­gert die Ver­zer­rung, die bei manu­el­len Aus­wahl­pro­zes­sen auf­tre­ten kann (Tam­be et al., 2019).

Fazit

Die Digi­ta­li­sie­rung der Per­so­nal­ab­tei­lung ist eine Not­wen­dig­keit, um mit den wach­sen­den Anfor­de­run­gen an Effi­zi­enz, Fle­xi­bi­li­tät und Daten­ana­ly­tik Schritt zu hal­ten. Sie bie­tet nicht nur zahl­rei­che Vor­tei­le für die Unter­neh­men, wie Zeit- und Kos­ten­er­spar­nis, son­dern auch für die Mit­ar­bei­ter, die von einer bes­se­ren Erfah­rung und mehr Auto­no­mie pro­fi­tie­ren. In einer zuneh­mend glo­ba­li­sier­ten und digi­ta­li­sier­ten Arbeits­welt ist die Digi­ta­li­sie­rung der Per­so­nal­ab­tei­lung ein ent­schei­den­der Fak­tor, um die Wett­be­werbs­fä­hig­keit und Inno­va­ti­ons­kraft von Unter­neh­men zu stärken.

Quel­len:
Ber­sin, J. (2017). The Employee Expe­ri­ence: Cul­tu­re, Enga­ge­ment, and Per­for­mance. Deloit­te Uni­ver­si­ty Press.
Bryn­jolfs­son, E., & McA­fee, A. (2014). The Second Machi­ne Age: Work, Pro­gress, and Pro­spe­ri­ty in a Time of Bril­li­ant Tech­no­lo­gies. W. W. Nor­ton & Com­pa­ny.
Har­ris, H. (2019). HR Tech­no­lo­gy: The Past, Pre­sent, and Future. Socie­ty for Human Resour­ce Manage­ment.
KPMG. (2020). The Future of HR: Tech­no­lo­gy-Dri­ven Trans­for­ma­ti­on in the Work­place. KPMG Inter­na­tio­nal.
Tam­be, P., Hitt, L. M., & Bryn­jolfs­son, E. (2019). The Ana­ly­tics of Hiring: From HR to Talent Manage­ment. Jour­nal of Eco­no­mic Per­spec­ti­ves, 33(1), 35–55.
Voss, A. (2018). Digi­ta­le Trans­for­ma­ti­on der Per­so­nal­ab­tei­lung: Neue Arbeits­wei­sen und digi­ta­le Tools. Sprin­ger Vieweg.

Digitalisierung führt zu Disruptionen

Digitalisierung führt zu Disruptionen

Digitalisierung ist kein Trend Das der Grad der Digitalisierung in Unternehmen in den nächsten Jahren entscheidend für deren Überleben sein wird, stellt inzwischen niemand mehr infrage. Als Digital Native ist Digitalisierung für mich nicht nur selbstverständlich,...